Lebenswege Initiationen und Körperentpanzerung mit Anke Mrosla

Lebensweg - Anke Mrosla

Begleitung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Die Lebenswege sind eine Heilpraxis für Somatic Experiencing nach Peter Levine, Traumatherapie, Körperentpanzerung mit der Methode der Prozessorientierten Körpertherapie und Lebensberatung, sowie Übergangszeremonien und Übergangsriten. Ausserdem sind sie Schulungsort für schamanistisches Wissen in der Tradition der Rattlesnakeschule der Twisted Hairs.


Newsletter Nr 36, Herbst 2022

Newsletter Nr 36


Liebe Interessierte, Freunde und Suchende

 

Ernte

Liebe Freunde, Interessierte und Suchende

 

Der Herbst bringt die Zeit der Ernte. Was wollen und werden wir in diesem Herbst an innerer und äußerer Ernte einbringen, wie werden wir Fülle und das Gefühl von genug sein und genug haben finden?

Versöhnung und Vergebung sind nicht das selbe. Im Frühling diesen Jahres habe ich über das Thema Vergebung geschrieben. Jetzt im Herbst bin ich in meiner persönlichen Friedensforschung bei der Frage der Versöhnung angekommen. Vergebung ist etwas, was ich mit mir ausmachen kann und was nicht bedeutet, dass ich eine verletzte Beziehung fortsetze. In der Versöhnung geht es aber genau darum. Wenn ich mich um Versöhnung bemühe, kann ich in der Folge die Beziehung fortsetzen, in der die Verletzung oder Kränkung stattgefunden hat.

In diesem Sommer haben wir eine Bewegung zurück zu mehr Normalität in Bezug auf Corona erlebt. Wir haben uns wieder getroffen, gefeiert und miteinander Nähe und Verbundenheit geteilt. Die von der Bundesregierung neu aufgelegte Strategie für Herbst und Winter 22 spricht von Kann-Regeln. Es ist ein klares Signal, dass es nicht mehr zu radikalen Lockdown- Lösungen kommen soll. Das ist gut und richtig so. Was immer die Einzelnen in Bezug auf die Pandemie denken und fühlen, was immer auch trennend oder verletzend war für Menschen, die sich für Freunde und tief verbunden hielten und angesichts der Pandemie plötzlich vor scheinbar unüberwindlichen Gräben standen; jetzt ist vielleicht die richtige Zeit für Versöhnung in Familien und Freundeskreisen.

Wie wäre es also, wenn wir unseren Fokus neu ausrichten auf das, was uns verbindet, schon immer verbunden hat und wieder anknüpfen an die Nähe und Liebe, die wir für einander empfinden. Persönlich habe ich glücklicherweise in meinen allernächsten Beziehungen eher Verständnis und Einfühlung für die unterschiedlichen Sichtweisen der Menschen um mich herum erlebt. Im zweiten Kreis meiner Beziehungen, wo gute Freunde und langjährige Weggefährten ihren Platz haben im Beziehungsgeflecht, gab es aber diese Momente von Trennung und auch schmerzhafte Konsequenzen. Ich bin nicht dauerhaft bereit, mich damit zufrieden zu geben und die Menschen einfach loszulassen, mit denen ich mich so lange verbunden fühlte. Wie kann ich also zum Beginn dieser Erntezeit anknüpfen, wie die Hand ausstrecken und mitteilen, dass ich noch da bin auch wenn wir uns nicht einigen konnten oder können?

Meine erste Antwort dazu ist: ich will mein Interesse bewahren; ich will Dich fragen, was hast du bis jetzt erlebt; wie geht es dir mit der Haltung, die du eingenommen hast zur Pandemie, aber auch zum Krieg in der Ukraine, zur allgemeinen Kriegsangst und zur Unsicherheit in Bezug auf Klimawandel und den Entwicklungsbedarf in unserer Demokratie.

Ganz konkret erlebe ich gerade dieses Experiment der Verständigung unter Vielen in der Artabana-Bewegung. Artabana ist eine solidarische anderweitige Absicherung neben den gesetzlichen Krankenkassen und die Bewegung existiert seit über 30 Jahren. Mit Freunden habe ich 2002 eine Artabana-Gruppe gegründet und wir haben schon viele Krankheitsfälle, auch Krisen und Sterben überstanden. Die Pandemie und unsere Haltung zum Impfen, zur Regierung etc. hat auch in dieser langjährig verbundenen Gruppe zu starken Spannungen geführt. Und ich möchte mir die Zeit nehmen zuzuhören und dabei in mir den Urgrund von Vertrauen finden, wo sich Schuldgefühle oder Zuweisungen auflösen können und eine tiefere Sicht auf unsere Gemeinsamkeiten wieder fühlbar wird.

Auch in meiner Praxis höre ich oft Menschen über ihre Schuld- und Schamgefühle sprechen angesichts des eigenen Unvermögens Grenzen zu setzen, ebenso wie Brücken zu bauen. Diese Schwierigkeiten im sozialen Miteinander haben ihre Grundlage sehr häufig in den Mustern, die wir aus der Kindheit mitbringen. Miteinander in Kontakt zu bleiben, Menschen nicht abzuschreiben, sondern die Offenheit für den Dialog zu wahren scheint mir eine wertvolle Wachstumsgelegenheit zu sein, die sich für uns alle zur Zeit präsentiert.

Das bedeutet sowohl die Bereitschaft immer neu zu schauen, als auch den Mut auszugreifen, auch zu denen, die wir vielleicht mit unseren wertenden oder ängstlichen Äusserungen gekränkt haben. Kann ich meine Meinung relativieren, kann ich mich öffnen für eine tiefere Ebene von Menschlichkeit oder will ich lieber einsam auf dem kargen Felsen des „Rechthabens“ sitzen bleiben? Eine wichtige Voraussetzung für jede Bewegung an diesem Punkt ist das Gewahrsein, dass es keine alleinige Wahrheit gibt, dass jedes globale Geschehen heutzutage zu komplex ist, um auf ein einfaches richtig oder falsch herunter gebrochen zu werden.

Ein bisschen geistige Bescheidenheit könnte uns allen helfen die heilsame Erfahrung von Vergebung und dann vielleicht auch Versöhnung zu machen.

Ich wünsche uns allen einen ertragreichen und herzoffenen Herbst.

AM

Mein besonderes Angebot

Konfliktklärung in verfahrenen Situationen

Es ist keine Schande in einem zwischenmenschlichen Konflikt nicht mehr weiter zu wissen, wenn sich sachthemen mit emotionalen Verletzungen mischen und wenn es um längere Zeiträume geht in denen sich Unausgesprochenes angesammelt hat ist es oft sehr schwer noch nüchtern und mitfühlend zu sein und in den Schuhen des Anderen zu gehen scheint unvorstellbar.Hier hilft oft die Aussprache und Neuverhandlung mit einer wohlmeinenden und kompetenten nicht involvierten Partei um neue Perspektiven zu gewinnen und die Bereitschaft zu produktiven Lösungen wieder zu finden.

Termine in der Zeit Oktober und November nach Vereinbarung

Kosten 100 Euro statt 120 Euro für 1,5 Std.

Und hier die aktuelle Literaturempfehlung: Das neue Buch von Laurence Heller und Angelika Doerne zur NARM- Methode mit dem Titel: "Befreiung von Scham und Schuld" gibt einen wertvollen Einblick in die Wirkmechanismen unserer frühen Prägungen. Insbesondere wird hier die hartnäckige und oftmals konflikthafte Bindungsbeziehung zu den Eltern und deren Relevanz bei der Ausbildung scham- und schuldbasierter Identifikationen erläutert, die sich dann unter Umständen unser ganzes Erwachsenenleben hindurch in Form von unproduktivem Konkfliktverhalten und Kommunikationsmustern ausagieren. Es wird gezeigt, wie die unterschiedlichen Charaktertypen bzw. Überlebensstrategien mit den früh entstandenen Mustern von Scham, Schuld und Selbstabwertung umgehen und sich mit Hilfe einer umsichtigen Selbsterkundung mit und ohne therapeutische Unterstützung aufweichen und auflösen lassen.
Auch wenn mich der Schreibstil nicht begeistern konnte, bin ich dennoch sehr angetan von der Genauigkeit, mit der die Autoren die Entstehung von Scham und Schuld auf verständliche Weise darstellen und es ergibt sich eine hilfreiche neue Perspektive für die Arbeit mit sich, selbst ebenso wie im professionellen Kontext.

Viel Spaß beim Lesen und Erkunden

Anke Mrosla


 

 

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