Newsletter Nr 44 Herbst 2024
Newsletter Nr. 44 Herbst 2024
Liebe Interessierte, FreundInnen und Bekannte
„Im Herbst steht in den Gärten die Stille, für die wir keine Zeit mehr haben.“
frei nach Viktor Aubertin
Der Herbst hält Einzug, wir haben die Tag- und Nachtgleiche überschritten und es ist die Zeit der Ernte.
Mit meinem 60ten Geburtstag in diesem Oktober bin ich im Durchschreiten meines persönlichen Lebens wohl auch im Herbst angekommen. Wie fühlt Mensch sich mit 60, wie alt ist eine Frau mit 60? Als ich ein Kind war, waren meine Großmütter, mit denen ich in meinen ersten Lebensjahren zusammen lebte, für mich alte Frauen. Jetzt werde ich selbst 60 und bin Großmutter und fühle mich, ja wie eigentlich? Vor ein paar Monaten habe ich einen Artikel geschrieben über die spirituell-seelischen Phasen der Wechseljahre. Die letze Phase, die der Matriarchin, ist die Zeit nach der Menopause bis zum Lebensende, in der eine Frau ihren Weg gefunden hat. Wenn sie den Übergang bewußt gestalten konnte, Ihren Geist und Ihre Emotionen von alten Schmerzen lösen konnte, findet sie sich dann in der sexuellen Reife wieder. Sie manifestiert ihre Träume und ist mehrheitlich mit sich selbst im Reinen. Und dennoch ist da immer wieder die Notwendigkeit der Anpassung an den langsamer werdenden Lebensstrom.
Ich bemerke, dass ich nach besonderen Anstrengungen länger brauche, um mich zu erholen und zu regenerieren. Meine körperliche Kraft erneuert sich langsamer und manche Anstrengung zu unternehmen, braucht heute deutlich mehr gute Gründe als vor zwanzig Jahren. Ich muss mich an das Energieniveau des Herbstes anpassen. In dieser Jahreszeit, sind die Früchte gereift, das Gras auf der Wiese wächst langsamer, die Blüten der Rosen haben einen besonders intensiven Duft und an den Bäumen färbt sich das Laub in einem großartigen Farbenspiel. Der menschliche Herbst ist heute eine Sache von Jahrzehnten und kann große Freude und tiefe Verbundenheit mit dem Leben bringen.
Was ist für dieses Alter die angemessene Geschwindigkeit? Wie sieht ein energieeffizienter Umgang mit der eigenen Kraft jenseits der 60 aus, wenn mich gleichzeitig so viele Dinge rufen, für die ich genau jetzt die nötigen Werkzeuge, das Wissen und die Kompetenz angesammelt habe?
Mit der vergehenden Zeit und dem Erkennen der eigenen Endlichkeit umgehen lernen, ist ab dem Lebensherbst eine Übung, die wir nicht mehr aufschieben können. Die Zeichen sind deutlich und müssen interpretiert werden.
Wenn wir uns dieser Aufgabe stellen, schieben wir jetzt nichts mehr auf die lange Bank, denn jeder Moment will genossen werden und Prokrastination kostet uns kostbare Energie. Besser erfreuen wir uns mit Bewusstheit an der Schönheit der Welt und leisten einen uns entsprechenden Beitrag für das größere Umfeld, in dem wir wirken.
Im Angesicht des Weltgeschehens erlebe ich es als Aufgabe, Mitgefühl, Güte und Hoffnung im eigenen Herzen zu kultivieren. Der Herbst des Lebens unterstützt diese Eigenschaften durch größere Gelassenheit. Wir haben Erfahrungen, die uns erkennen lassen, dass wir das Leben in seiner Komplexität immer nur im eigenen Wirkungskreis (dort aber sehr wohl jeden einzelnen Tag) zum Guten beeinflussen können.
Ich wünsche uns allen, egal in welcher Lebensphase wir uns gerade befinden, einen gesegneten, hoffnungsfrohen Herbst.
AM
Mein besonderes Angebot
Themenabend Kommunikation & Kontakt
Wie geht eigentlich Kommunikation in der sinnlichen Begegnung? Austausch und Erlebnisraum für Singles und Paare
Wann: 9. Okt. 2024 von 19 bis 21 Uhr
Wo: Lebenswegehaus, Dorfstr. 18, in 14806 Lübnitz
Kosten: 30 Euro
Anmeldung via email an lebenswege1posteodeund
Mit vollen Segeln durch die Wechseljahre
Wochenendworkshop für Frauen in der LebensmitteWann: 1. bis 3. Nov. 2024
Wo: Lebenswegehaus, Dorfstr. 18, in 14806 LübnitzInfo & Anmeldung: https://www.lebenswege-initiationen.de/workshops.html
Und dann zum Schluss wie immer die Literaturempfehlung:
Andrea Länger „Selbstfürsorge“
Dieses kleine Büchlein ist ein wunderbarer Begleiter für den Alltag. Länger bezieht sich auf vier wesentliche Bereiche des Lebens, in denen Selbstfürsorge von entscheidender Bedeutung ist:
- das eigene Ich
- die Gesundheit und das Wohlbefinden,
- die Arbeit und der Beruf
- das soziale Leben
Mit einfachen Worten und viel Einfühlungsvermögen schildert die Autorin die Herausforderungen jedes Bereichs. Wir erkennen uns darin problemlos wieder. Die im Buch angebotenen Übungen und Vorgehensweisen sind zielführend und ausgewogen. Ich habe schon einige selbst ausprobiert und an KlientInnen weiterempfohlen.
Herbstliche Grüße
Anke Mrosla