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Newsletter Nr 22, Herbst 2018
Newsletter Nr 22
Liebe Interessierte, Freunde und Entpanzerte
Nach Wochen und Wochen voller Sonnenschein und Wärme ist
er jetzt wirklich da. Der Herbst mit bunten Blättern,
blasenden Winden und der Aussicht auf die Erntezeit.
Dieser Sommer, so schön er für viele von uns war mit den warmen Tagen und dem leuchtend blauen Himmel, hat mich doch auch sehr nachdenklich gestimmt. Viele Menschen sprechen jetzt wieder über Klimaerwärmung, machen sich Gedanken über den Einfluss, den wir Menschen auf unsere Umgebung, auf Mutter Natur und das Wetter ausüben. Und es ist wahr, wir nehmen Einfluss in jeder nur möglichen Weise und zwar sowohl durch unser alltägliches Handeln, unsere Konsumgewohnheiten, wie auch durch unser Denken und Bewusstsein.
Der Sommer war eine flirrende Abfolge von Ereignissen, Veranstaltungen, Arbeit und Reisen. Und obwohl nun mit dem Herbst eine ruhigere Zeit anbrechen möchte, gibt es weiterhin so viel zu tun.
Wir wählen uns ein Leben, in dem wir uns entwickeln wollen, über den eigenen Tellerrand schauen und lebenslang Lernende sind. Wir gehören damit zu den absolut Privilegierten auf unserem Planeten. Wir sind uns bewusst, dass wir auf der Insel der Seligen leben. Dafür braucht es nur die täglichen Nachrichten, ein Umschauen in unseren Städten und Dörfern oder der offene Blick in die Herzen der Menschen um uns herum. Wir wollen mehr tun, beitragen zur Lösung, anstatt Teil des Problems zu sein. Wir wünschen uns größere Wirksamkeit, sind frustriert und oftmals unzufrieden mit unseren Erfolgen. Und wir strengen uns mehr an, als uns gut tut.
Ich habe mich in den letzten Wochen eingehend mit meiner persönlichen Variante dieser Thematik beschäftigt und bin dabei auf eine für mich zur Zeit sehr wertvolle, Zwischenlösung gestoßen. Sie hat weniger mit mehr oder anders Tun, als mit mehr und anders bewusst Sein zu tun.
Was wäre, wenn ich mir bei einem Vorhaben nicht den ganzen Berg anschaue, den ich besteigen will, sondern nur die nächsten 2-3 Schritte?
Wie würde ich vorbereiten, planen und gegenwärtig sein können, wenn ich im Hintergrund eine Vision von meinem Ziel hätte, aber an jedem Tag nur den nächsten notwendigen Schritt tue. Wie würde ich mich fühlen, wenn ich das Erreichte jeden Tag anerkenne? Seit ich mich dieser Übung hingebe, erlebe ich einen interessanten und wohltuenden Wandel. Mehr und mehr beschliesse ich meinen Tag mit Zufriedenheit. Ich weiß, was ich geschafft habe und rekapituliere, was getan wurde auf dem Weg zu meinem Ziel. Dann bereite ich den nächsten Tag vor mit weniger Anstrengung, weil ich wieder nur einen, für mich gut zu bewältigenden Schritt ins Auge fasse. Der schöne Nebeneffekt dabei : ich werde gegenwärtiger, finde es leichter, im Moment zu sein und empfinde weniger Stress. Durch die abendliche Rekapitulation bleibe ich in Kontakt mit meiner Vision und dem angestrebten Ziel. Meine Erfahrung ist, dass es auf diese Art zudem leichter wird, mit der nötigen Disziplin in Einklang zu sein. Anerkennung ist hier der Schlüssel und das Einbauen von bewußten Pausen und Auszeiten.
Auf diese Art wird schon das Erreichen von Etappenzielen zur persönlichen Erntezeit, die Freude am Tun und neue Samen auswerfen wächst. Es entsteht ein innerer Rhythmus, in dem Tun und Sein, Schlafen und Wachen, Spielen und Arbeiten wieder in Balance kommen.
Wer sich inspiriert fühlt, das auszuprobieren und mir von Erfolgen und Einsichten in den kommenden Wochen berichten mag ist herzlich eingeladen.
Ich wünsche uns allen einen goldenen Herbst, viel Segen und kleine und große Ernten.
AM
Mein besonderes Angebot
Die heiligen Reifen der menschlichen Entwicklung,
ich möchte Euch einladen zu einer Reihe, die ich in dem Herbst beginnen und durch den Winter fortsetzen möchte.
Die heiligen Reifen sind eine Idee, eine symbolhafte Darstellung der menschlichen Entwicklung. Sind die Reifen heil und ungebrochen bedeutet das im Südreifen, das Verbundensein des Einzelnen mit sich selbst und der Familie, im Westreifen die Fähigkeit aus dieser Verbundenheit heraus von der Geschichte zu lernen, im Nordreifen die Bereitschaft, Institutionen, Ideen und Erfindungen zu erneuern und an die Bedürfnisse der Menschen und Völker nach Frieden und Freiheit anzupassen und im Ostreifen, den Zugang zu Wissen das funktioniert und die Verbindung zum Größeren. Wie kann Heilung ganzheitlich entstehen, was verbindet den Einzelnen und die Gemeinschaft mit dem Göttlichen? Die heiligen Reifen geben uns eine Landkarte zum Verständnis der grundlegenden Strukturen, wie wir als Gesellschaft lernen und uns entwickeln.
5 Tagesworkshops: jeweils Samstags von 10.30 bis ca 21 Uhr
Termine: 3.11. und 15.12.2018
12.1., 9.2.! (geändert vom 2.2. auf 9.2.)
und 2.3.2019
Kosten: 80 Euro pro Termin
Info und Anmeldung bitte per e-mail an lebenswege1(at)posteo.de
... und hier der neueste Literaturhinweis
Jared Diamond: „Das Vermächtnis: Was wir von traditionellen Gesellschaften lernen können“
Im Zuge meiner Beschäftigung mit dem heiligen Reifen bin ich auf dieses Buch von Jared Diamond gestoßen. Diamond ist Professor für Physiologie, Evolutionsbiologe und Geograph. Er bereist seit Jahrzehnten die Welt und hat insbesondere viele Expeditionen durch Neuguinea geleitet, einem Land, mit sehr vielen unterschiedlichen und zum Teil noch fast unberührt von der Moderne lebenden Volksgruppen, Horden und Stämmen. Er gibt in seinem 553 Seiten umfassenden Buch einen detaillierten Einblick in verschiedene urmenschliche Themen und wie sie in heutigen versus in traditionellen Gesellschaften gehandhabt werden. Dazu gehören unter Anderem: Frieden und Krieg, Jung und Alt, Gefahr und Reaktion sowie Religion, Sprache und Gesundheit.
Mich hat unter anderem fasziniert, wie der Grad von Vertrautheit und gegenseitiger Abhängigkeit, in der Menschen miteinander in traditionellen oder kleinteiligen Gesellschaften leben, in allen Bereichen des Lebens zu Strategien führt, die sicher stellen, dass wir in Beziehung sein und bleiben können. Dagegen werden in modernen, sehr auf das Individuum und die Autonomie des Einzelnen fokussierten Gesellschaften Beziehungen im Allgemeinen zweitrangiger und ins Private verlagert. Das Buch eröffnet neue Sichtweisen, welche Bedeutung „ich“ und „wir“ haben im Kontext unserer gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Verhältnisse.
Ein sehr spannendes Buch, lehrreich und gut, um den eigenen Horizont zu dehnen. Es braucht ein bisschen Musse, da Diamond genau und präzise die unterschiedlichen Kontexte beschreibt. Also nicht unbedingt was für Ungeduldige ;-)
Herzliche Grüße
Anke Mrosla